Wie viele andere Fürtherinnen und Fürther meiner Generation, bin ich im Nathanstift mitten in der Stadt zur Welt gekommen. Während der ersten Lebensjahre war die Romminggasse im damals ländlich geprägten Stadeln mein Zuhause – unsere Wohnung lag in der Nachbarschaft von zwei Bauernhöfen. Von der Stadelner Grundschule ging es später über die dortige Hauptschule ins Helene-Lange-Gymnasium nach Fürth.
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Auf dem linken Bild hält mich meine Mutter Christa auf dem Arm, rechts sitze ich bei meiner Oma Anna auf dem Schoß.
Mein Vater kam als Flüchtling aus Schlesien nach Mittelfranken und arbeitete als Werkzeugmachermeister. Meine Mutter stammt aus einer alteingesessenen Vacher Bauernfamilie. Schon in jungen Jahren begeisterte mich mein Vater für die Ideale der Gerechtigkeit und Sozialdemokratie. Da ich während meiner Kindheit viel Zeit mit der evangelischen und katholischen Jugendgruppe vor Ort verbrachte, verstand ich schnell, welche Rolle Nächstenliebe und Gemeinwohl in unserer Gesellschaft spielen. Auch wenn ich mittlerweile in Innenstadtnähe wohne, bin ich überzeugt, dass mich die 27 Lebensjahre in Stadeln stark geprägt haben. Denn: Hier wurde mir die Bedeutung des Vereinslebens und der Gemeinschaft in den Vororten dauerhaft deutlich gemacht.
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Schon in jungen Jahren habe ich gerne kommuniziert (links). Auf dem rechten Bild packe ich mit meinem Vater vor dem Elternhaus an.
Ich kann von Glück reden, dass meine Großmutter 96 Jahre alt wurde. Unsere gemeinsamen Gespräche über ihre Kindheit und das Leben vor meiner Zeit beeindruckten mich zutiefst. Auch deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir stets von der älteren Generation lernen sollten. Meine beiden Schwestern, Susanne und Eva, leben ebenfalls in Fürth und Zirndorf. Der Kontakt mit ihnen ist mir genauso wichtig, wie der zu meiner Mutter im Seniorenheim in Burgfarrnbach. Mein Vater ist im April 2018 im Alter von 84 Jahren verstorben. Dank ihm – aber auch dank meiner gesamten Familie – bin ich ein stolzer Enkel, Sohn, Bruder und ein von sozialen Idealen geleiteter Mensch.
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An die ersten Gehversuche an der Hand meiner Mutter erinnere ich mich nicht mehr, an das Foto im Jugendalter mit meinern Schwestern Susanne (m.) und Eva (l.) sowie meiner Mutter schon eher.
Der Glücksfall meines Lebens ist meine Ehefrau Heike, die ich im Dezember 1989, also vor 30 Jahren, kennen und lieben lernen durfte. Sie hat meine politischen Aktivitäten und den damit einhergehenden hohen Zeit- und Energieaufwand immer unterstützt. Mit ihr an meiner Seite habe ich in den nun 27 Jahren unserer Ehe viele tolle Momente erlebt. Heike vereint in meinen Augen einen gesunden, nüchternen Menschenverstand mit unglaublicher Hilfsbereitschaft. Gerade ihre Erfahrungen als Kinderbuchautorin und Erzieherin sind auch für mich sehr wertvoll für meine politische Arbeit. In all den Jahren konnte ich immer auf sie zählen und wusste: Egal wie stürmisch eine Bürgerversammlung verlaufen mag, die Liebe meiner Ehefrau ist mir sicher – einfach ein gutes Gefühl.
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Heike habe ich in der ehemaligen Gaststätte Wolfsschlucht kennengelernt (r.). Heute sind wir noch genau so glücklich wie damals.
1992 habe ich zum ersten Mal und 1995 zum zweiten Mal das große Vaterglück am eigenen Leib erleben dürfen. Meine Söhne Marvin und Micha wurden geboren. Obwohl beide mittlerweile ausgezogen sind, pflegen wir einen guten Kontakt. Ich stehe ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite und lerne durch sie immer wieder, mit welchen Wünschen, Hoffnungen aber auch Sorgen die jüngere Generation auf unsere Welt blickt. Der ältere von beiden ist verheiratet und Steuerberater in einer mittelständisch geprägten Kanzlei im Fürther Süden. Der jüngere Sohn studiert nach seiner abgeschlossenen Ausbildung zum Immobilienkaufmann Wirtschaftspsychologie und wohnt ebenfalls in der Kleeblatt-Stadt. Ich könnte als Vater nicht glücklicher sein über die tolle Entwicklung meiner Kinder.
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Meine Söhne Micha (l.) und Marvin und meine Frau Heike sind mein ganzer Stolz!
Ich bin ein 100 %-iger Fürther! Für mich kam es nie in Frage, dauerhaft irgendwo anders zu leben. Daher freut es mich umso mehr, dass auch meine Söhne offensichtlich diese Entscheidung, zumindest bis jetzt, teilen. An unserer Stadt fasziniert mich ihre Überschaubarkeit, ihre vielen unterschiedlichen Naturräume und dass man sich untereinander kennt – eben eine Großstadt mit Nachbarschafts-Flair. Viele kennen sich noch aus der Schule, von Begegnungen auf dem Grafflmarkt oder aus den zahlreichen Vereinen. Genauso werden auch Zugezogene wahnsinnig schnell integriert und Teil der großen Fürther Familie. Diese Beschaulichkeit gepaart mit der wunderbaren fränkischen Herzlichkeit finde ich einzigartig und sie fasziniert mich.
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Das Stand-Up-Paddeln auf der Rednitz hat gut funktioniert, die kleine Pause hatte ich mir also verdient.
Abschalten kann ich am besten, wenn ich mich nach Feierabend auf das Fahrrad schwinge und durchs Knoblauchsland, am Kanal in Richtung Stadtwald oder durch die Fürther Stadtteile radle. Denn: Selbst nach so langer Zeit in der Stadt gibt es immer wieder Erstaunliches und Neues zu entdecken. Das Fahrrad ist für mich das ideale Fortbewegungsmittel – es erlaubt Nachhaltigkeit, sportliche Bewegung und gibt mir die Chance noch häufiger mit den Fürtherinnen und Fürthern in Kontakt zu kommen.
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Damals wie heute: Auf dem Fahrrad fühle ich mich einfach am wohlsten.
Bei all dem Trubel im Rathaus brauche ich in der Freizeit auch ab und zu ein paar Minuten nur für mich. Mit einem guten Buch auf dem Sofa zu sitzen, gibt mir Ruhe und schafft einen idealen Ausgleich. Genauso gerne gehe ich allerdings auch ins Fürthermare und entspanne dort in der großzügigen Saunalandschaft. Kraft für die neue Woche, den Wahlkampf oder eine weitere Legislaturperiode zu tanken, ist mir wichtig – so bleibe ich für Fürth am Ball und gebe auch in den kommenden Jahren mein Bestes.
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Ob beim Tauchen oder dem Fußballspielen: Der sportliche Ausgleich in meiner Freizeit ist mir wichtig.
Nach meinem Abitur auf dem Fürther Helene-Lange-Gymnasium stand ich vor der Wahl: Entscheide ich mich für eine kirchliche Laufbahn – das Theologiestudium – oder für die politische und das Jurastudium. Weshalb es Letzteres wurde und ich absolut nichts bereue? Das Thema Gerechtigkeit war mir immer ein besonderes Anliegen, das Jurastudium bot mir also beste Voraussetzungen, dem nachzugehen. In meiner Doktorarbeit setze ich mich beispielsweise mit der Frage auseinander, ob ärmere und reichere Prozessparteien in Deutschland vor Gericht die gleichen Chancen haben. Ob vor Gericht, auf dem Arbeitsmarkt oder im Alltag – Gerechtigkeitsdefizite dürfen nicht bestehen bleiben. Daran arbeite ich nach wie vor.
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Schon als Juso-Sprecher im Jahr 1983 – und als Student – habe ich dem Umweltschutz allerhöchste Priorität eingeräumt.
Nach meinem Jura-Studium arbeitete ich dreieinhalb Jahre als Rechtsanwalt in einer Nürnberger Kanzlei, die auf Erb- und Mietrecht spezialisiert war – eine genauso vielfältige wie lehrreiche Zeit, die mich bestens auf meine Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft am Landgericht Nürnberg-Fürth vorbereitet hat. Meine wichtigste Erkenntnis: Egal wie schön das Leben zu sein scheint, wir dürfen nie diejenigen unter uns vergessen, die weniger privilegiert sind.
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Mit dicker Brille und seriöser Krawatte: Mein Spezialgebiet als Rechtsanwalt war Miet- und Erbrecht.
Der Wechsel in die Staatsanwaltschaft im Jahr 1993 bedeutete für mich zugleich einen Fokus auf neue Themen: Unter anderem Umweltstraf- und Brandstiftungsdelikte zählten in dieser Zeit zu meinen Zuständigkeiten. Bis heute sind mir jedoch ganz andere Fälle in Erinnerung geblieben, die mein Handeln und mein Verständnis von Gerechtigkeit noch heute prägen – die, der häuslichen Gewalt. Frauen, denen Zuhause, in ihrem eigentlich geschützten Umfeld, Gewalt durch Männer angetan wurde, kamen zu mir und baten um Gnade für die Täter. Diese Fälle zeigen, dass wir als Gesellschaft gut Acht aufeinander geben und füreinander da sein müssen. Gerade die Schwächsten werden es uns danken.
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Als Staatsanwalt musste ich im Gerichtssaal oft das Wort ergreifen. Zeitgleich engagierte ich mich auch weiter politisch.
Mit 22 Jahren wurde ich 1984 als damals jüngster Stadtrat ins Rathaus gewählt. Ein großer Vertrauensvorschuss der Fürther Bürgerinnen und Bürger, dem ich natürlich gerecht werden wollte. Meine ersten Anträge folgten deshalb schnell – unter anderem zur Einrichtung einer Baumschutzverordnung und zum Engagement der Stadt zur Abschaffung der weltweiten atomaren Bedrohung. Gerade die grüne Stadtentwicklung liegt mir bis heute sehr am Herzen. Zum einen verbessert sie schon jetzt das Erscheinungsbild Fürths, zum anderen werden wir so der Verantwortung gegenüber unserer Kinder und Enkel gerecht. Bis ich als Landtagsabgeordneter nach München ging, gehörte ich dem Stadtrat zehn Jahre lang an. Der Wunsch, aus der Landeshauptstadt wieder zurückzukommen, bestand schon damals.
Acht Jahre lang durfte ich aus dem Münchener Maximilianeum Politik für Fürth und die Region machen. Gerade am Anfang war für mich wichtig, mir als Oppositionsabgeordneter Respekt und Ansehen bei den erfahrenen Ministern zu verschaffen. Der Erhalt vieler Arbeitsplätze beim heutigen Unternehmen RUAG, etliche Fördergelder für Fürth oder der Vorsitz des SPD-Arbeitskreises für kommunale Fragen und innere Sicherheit haben genau dafür gesorgt. Klar war aber auch: Die Umsetzungsmöglichkeiten für die SPD-Opposition sind auf Landesebene nur begrenzt. Mein Ziel war es daher, nach Fürth zurückzukehren und mit einer starken SPD-Fraktion die Verantwortung in meiner Heimatstadt zu übernehmen.
Nach dem großartigen Erfolg bei der Kommunalwahl 2002 gegen den amtierenden Oberbürgermeister war es mir wichtig, anschließend auch deutliche Zeichen zu setzen und den Fürtherinnen und Fürthern zu zeigen: Ich packe an und verändere etwas! Der IKEA-Neubau gegen riesige Widerstände und unter hohem Zeitdruck, die Schaffung des Solarbergs gegen Bedenken nicht nur aus den Reihen der Naturschützer oder die Sanierung vieler Bauten und denkmalgeschützter Gebäude gehörten zu den Meilensteinen der ersten Periode – die Eröffnung des Thermalbads Fürthermare und auch der Ausbau der Uferpromenade zum Rad- und Gehweg im Jahr 2007 nicht zu vergessen. Der frische Wind im Rathaus und in der Stadt, die tollen Erfolge und eine überregionale Aufmerksamkeit waren zu spüren. Die Bürgerinnen und Bürger dankten mir mein Engagement bei der Wahl 2008 mit dem Traumergebnis von 80 Prozent.
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Gemeinsam mit meinen drei Amtsvorgängern Wilhelm Wenning, Kurt Scherzer und Uwe Lichtenberg (v.l.n.r.) auf einem Foto – eine echte Ehre!
Während der zweiten Amtszeit hatte ich meine bisher größten politischen Herausforderungen zu bewältigen. Die Weltwirtschaftskrise traf unsere Stadt ins Mark: Der größte Arbeitgeber der Stadt, die Quelle, ging verloren. Sogar ein Sonderarbeitsamt wurde in Fürth eingerichtet, um den tausenden Arbeitslosen nachzukommen. Entsetzen und Pessimismus machten sich in der Stadt breit – sicherlich der schlimmste Moment meiner beruflichen Karriere. Den Blick richteten wir dennoch nach vorne: Durch eine Förderung des Mittelstands, eine enge Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsreferenten Horst Müller und etliche weitere Maßnahmen versprühten wir schnell Optimismus. Zehn Jahre später wissen wir: zu Recht! Die Arbeitslosigkeit ist von zwischenzeitlich zwölf auf weit unter fünf Prozent gesunken, es stehen 15.000 Arbeitsplätze mehr als noch zu Quelle-Zeiten zur Verfügung, die Finanzen sind saniert, die Wirtschaft erholt! Ich bin allen dankbar, die daran mitgewirkt haben.
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Die Vertreter der Diakonie Neuendettelsau konnte ich für den Bau einer Hochschule im Fürther Südstadtpark begeistern. Die Quelle-Pleite war noch aktuell und bedrohte unsere Stadt existenziell.
Die gestärkte Wirtschaft ermöglichte uns größere Spielräume. Mittlerweile liegt Fürth beim Jobaufbau bundesweit auf Platz zwei. Innerhalb von nur zehn Jahren entstanden mehr als 10.000 neue Jobs – ein wahrhaftiger Boom. Das Hornschuch-Center, das Carée Fürther Freiheit, die Neue Mitte, das Kino, der Wochenmarkt, der Baubeginn am alten City-Center – der Einzelhandel floriert regelrecht, das Stadtbild erstrahlt in neuem Glanz und verliert dennoch nicht seinen Charme. Die vielen, neuen Platzgestaltungen machen Fürth urbaner, 16.000 neue Bäume und Sträucher grüner. Was mich am allermeisten freut: Sowohl Einheimische als auch Zugezogene füllen die Stadt mit Leben, fühlen sich wohl und genießen es, Fürther zu sein. Unsere Stadt wird noch moderner und bleibt trotzdem vor allem eines: fränkisch!
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Ein bewegender und wichtiger Moment für die ganze Stadtentwicklung: Gemeinsam mit Wirtschaftsreferent Horst Müller habe ich im März 2015 die Neue Mitte eröffnet.
In knapp 18 Jahren habe ich meine geliebte Heimatstadt Fürth mit viel Freude, Leidenschaft und Energie an die Spitze geleitet. Die Entwicklung der einst „grauen Maus“ Fürth ging steil bergauf. Kurz gesagt: Viel erreicht, noch viel mehr vor! Aber – und das ist ein Versprechen – immer unter einer Voraussetzung: Ich gebe nur so viel Geld aus wie eingenommen wird, gleichzeitig werden die Schulden weiterhin getilgt. Alle Stadtentwicklungsprojekte stehen unter der Prämisse der Nachhaltigkeit. Denn gerade in Zeiten des Klimawandels, der Digitalisierung, der Ökonomisierung und der Schnelllebigkeit liegt mir weitsichtiges Denken und Handeln am Herzen. Sie und ich, wir werden diesen Lebensraum eines Tages an unsere Kinder und Enkel vererben. Ihnen gegenüber haben wir die große Verpflichtung, eine gesunde und lebenswerte Stadt zu hinterlassen.
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Der Fürther Wochenmarkt und die Neue Mitte mit der großartigen Innenstadtbibliothek sind für mich ein riesiger, persönlicher Erfolg und herausragend für Fürth.
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